Vertraue dir selbst, deinem Kern, deiner Quelle, deinem wahren Selbst.
Spiritualität ist nichts Abgehobenes. Es ist eine Mischung aus Achtsamkeit und Selbstvertrauen: Du vertraust dich der höheren -oder tieferen- Ebene in dir an und lässt dich von dort führen. Du glaubst nicht alles, was dein kleines Ich, das Ego, denkt. Du interpretierst und bewertest nicht. Du nutzt jede Erfahrung, um daraus zu lernen.
Wenn ich mich von jemand verletzt fühle, frage ich mich als erstes „Woher kenn ich das? Gibt es da ein Muster?“ und dann „Was habe ich hier zu lernen?“ Ich mache das schriftlich, in meinem Tagebuch. So komme ich schnell wieder in die Klarheit und muss meine Zeit nicht mit Grübeln, Schuld- und Scham-Fragen vertun. Ist eine Konfliktklärung dann immer noch angezeigt, weiß ich welcher Teil zu mir gehört und muss damit andere nicht belasten, und schon gar nicht Schuld zuweisen.
Auf spirituellen Pfaden wird oft gesagt, wir sollen die Gedanken loslassen.
„Ich lasse meine Gedanken nicht los, ich begegne ihnen mit Verständnis. Dann lassen sie mich los“ sagt Byron Katie dazu. Ich finde das wunderbar. Sie hat „The Work“ entwickelt und rät uns jeden Gedanken zu überprüfen: „Stimmt das? Kann ich absolut sicher sein, dass es stimmt? Wie reagiere ich auf diesen Gedanken? Wer oder was wäre ich ohne diesen Gedanken?“
Es geht also darum, Überzeugungen, Glaubensätze, Vorurteile zu hinterfragen. Das ist so schlicht wie wirksam. Und es führt zu einer Grundhaltung, in der wir annehmen was ist und dann tun, was zu tun ist. „Nicht gegen die Wirklichkeit kämpfen“ nennt Byron Katie das. Vielleicht versuchst du mal damit zu experimentieren….
Das Zitat von Byron Katie stammt aus ihrem Buch „Eintausend Namen für Freude“ das sich an Laotses „Tao Te King“ mit seinen 81 Aphorismen anlehnt. Ich habe über die achtjährige Energiearbeit bei Meister Dean Li die Weite dieser Philosophie zu schätzen gelernt. Der Taoismus hat keine Vorstellung von einem Schöpfer, oder einer Ursache. Es interessiert das Gewebe, das Muster, nicht der Weber/die Weberin. Es ist also keine Religion. Das hat mich fasziniert und es leitet mich noch immer. Das Tao wird mit Weg, Sinn, Prinzip übersetzt.
Ich entdecke den Weg, indem ich ihn gehe. Ich bewege mich mit dem Tao, Ich erzwinge nichts, ich stehe nicht im Weg, ich lasse geschehen. Ich kämpfe nicht gegen etwas an, gehe mit dem, was ist: WuWei – Tun im Nicht-Tun! Es ist der immerwährende Ausgleich von Yin und Yang in eine sich ständig wandelnde, fließende Gegenwart. Es ist ein Leben ohne Anstrengung. Wenn es nur so einfach wäre, dort hinzukommen.
Die größte Lehrerin dafür ist die Stille. Wir lauschen in unser Herz, kommen zurück zur Quelle, zur Ursprungsenergie, zu uns selbst nachhause. Hier sind wir verbunden mit unserer weiblichen Weisheit, Intuition und Lebenskraft. Sie führt uns automatisch zu unserem Selbstwert.