Sehr oft höre ich in der Praxis „Ich werde nicht gesehen, gehört“ oder „ich werde übergangen“ oder „der/die textet mich zu“ oder „niemand fragt mich“ oder „ich komme nicht vor“, Welche Frau kennt das nicht? Es tut weh. Resonanzlosigkeit kann eine Not erzeugen, bis hin zu einem Gefühl von hungriger Verlassenheit.
Um nicht wieder und wieder in diesen Zustand zu geraten, ist es so wichtig, zuallererst mir selbst zuzuhören, meine Bedürfnisse und Grenzen zu spüren und anzunehmen. Nur in Übereinstimmung, in Resonanz mit mir selbst, mit meinem Wollen und Nicht-Wollen, kann ich meinen eigenen Ton finden – übrigens eine Voraussetzung für den Weg zur ersten Geige. Vielleicht gelingt es mir dann beim nächsten Redeschwall freundlich zu sagen „tut mir leid, ich kann dir nicht mehr zuhören. Kannst du bitte eine Pause machen. Ich würde gerne etwas von mir dazu sagen.“ Ein anderes Beispiel: Nachdem ich gerade abgewürgt wurde mit einem kurzen Einwand wie z.B. „so‘n Quatsch“, könnte ich souverän antworten „gut, deine Meinung, ok. Ich finde es ist genau das, was wir hier brauchen“.
Resonanz ist anregende und angeregte Schwingung. Es ist hören und antworten. Es ist Kontakt und Kommunikation. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis. Jeder Mensch hat, so wie jedes Instrument, eine Eigenschwingung. Die sollten wir auch dann beibehalten, wenn wir uns aufeinander einstimmen, um im Gleichklang zu schwingen. Nur so bleibt unser Ton klar, hörbar und verständlich.
Ich erlebe häufig, dass Frauen, in einseitiger Einstimmung auf den anderen, ihre Eigenfrequenz, ihre Klarheit, verlieren. Aus dieser sich selbstverleugnenden Not heraus entwickelt sich dann allzu oft eine Kommunikation der Klage und des Vorwurfs. Ein resonanzloses Unterfangen. Es bleibt also wichtige Voraussetzung für gelungene Kommunikation und Beziehung, zuallererst mit sich selbst im Reinen, in Übereinstimmung, zu sein.